Maßschneiderei, wie man sie heute kennt, existiert bereits seit dem frühen 19. Jahrhundert. Hätten Sie gewusst, dass bis zu 225 Arbeitsschritte nötig sind, bis Sie den fertigen Anzug in den Händen halten?
Definition und Erklärung
Maßschneiderei bezeichnet die handwerkliche Herstellung von Bekleidung. Bis Ende des 19. Jahrhunderts war Maßschneiderei die einzige Möglichkeit zur Anfertigung von Anzügen.
Im 20. Jahrhundert wurde die Maßschneiderei fast vollständig von der Konfektion, der industriell vorgefertigten Bekleidung, verdrängt. Seit den 1970er Jahren wird die Maßschneiderei zunehmend durch die Maßkonfektion ersetzt.
Hauptunterschied zwischen Maßschneiderei und Maßkonfektion ist, dass der Maßschneider für jeden Kunden ein neues persönliches Schnittmuster anfertigt. Diese aufwändige Arbeitsweise ermöglicht einen besonders hohen Grad an Individualisierung, die allerdings nur für einen sehr geringen Anteil an Anfertigungen wirklich notwendig ist. Dieser hohe Individualisierungsgrad bedeutet einen höheren Zeitaufwand (für einen maßgeschneiderten Anzug sind regelmäßig mindestens drei bis fünf Anproben notwendig) und ein gegenüber der Maßkonfektion höheres Risiko, da einheitliche Standards fehlen.
Der Besuch eines Maßschneiders ist besonders sinnvoll für Herren und Damen mit wirklich außergewöhnlichen Körpermaßen, die stark von der Norm abweichen. Als Kunde eines Maßschneiders sollten Sie in der Lage sein, genau und detailliert Ihre Wünsche bei der Anfertigung auszudrücken. Jede zwei Menschen – auch der Maßschneider und Sie – haben unterschiedliche Vorstellungen, wie ein „gut passender Anzug“ an welcher Stelle wirklich sitzen soll. Je genauer Sie das dem Maßschneider mitteilen können, desto genauer kann dieser auf Ihre Wünsche eingehen.